Судовой журнал
  l литерариум l
  Где вишни в цвету......

Боцманы:  nadja_spb

Форум клана открыт только для чтения для общественности

 Страница   из 1    |  Показывать   на странице
Старые сначала  Тема: Где вишни в цвету....
rakuschka
читатель




Отдаю на критику уже изданный рассказ. К сожaлению только на немецком. Русского варианта нет и небыло.

„ Wo die Kirschen blühen“


Sie sah aus dem Fenster. Regentropfen, zerschnittene Fensterscheiben.
Wie schnell doch die Zeit vergeht. Gestern war sie noch in einem anderen Universum, einem Land , in dem die Kirschen blühen, Weizenfelder die Körner nicht zählen und der Wind ungestüm und frei durch die Wälder spaziert. Die Menschen in dem Land haben ein Herz und viele Seelen, zwei Gesichter und Tausend Antworten auf die Frage, wie soll man leben.

Auf ihren Knien lag eines der sieben Sommer-Specials, Dantes „ Göttliche Komödie“ in Deutsch. Ein warmer Pullover bedeckte ihren Oberkörper bis zum Fenstersims. Sie dachte über die Welt an sich und über ihre persönliche Welt, ihr Zuhause- die Bücher, nach. Ein großer Holzschrank stand in einer Zimmerecke. Sie stand auf, ging zu den alten Regalen und berührte diese unfassbaren Schätze leicht mit den Fingern, als ob die Bücher wie Porzellanteller wären….
Wie lange ist es her, dass sie sich in eins der Wortwelten versetzt hatte? Sie hatte es vergessen…

„Die Realität des Lebens hat die Poesie des Lebens unter sich begraben..“

Sie erinnerte sich, dass vor sieben Jahren die reale Welt für sie nicht existierte. Sie lebte in der Traumwelt der Geschichten, wurde von Romanfiguren und Autoren erzogen und bemerkte die Wirklichkeit nur am Rande. Damals hat sie nicht gedacht, dass diese Idylle ihr seelisches Gleichgewicht fest zusammenhält und vor Erschütterungen schütz.




- Katja, kommst du, oder was?
- Ja, nur eine Sekunde! Bin gleich fertig.

Sie stand vor einem großen Spiegel und betrachtete sich ganz genau. Was sollte sie auf dieser Tanzfläche, vor so vielen fremden Menschen tun? Sie versuchte die Atmung zu kontrollieren, aber es gelang ihr nicht ganz…
- Durchhalten, einfach tief atmen und durchhalten, der „Bücherwurm“! Es war für Marie Antoinette auch nicht leicht auf die Guillotine zu warten.
Licht an, Lichtreflexe auf der Haut nicht beachten, tanzen, über die Bühne fliegen, ausrutschen, nicht beachten, Vorhang fällt. Vorbei! Endlich zu Hause, mein Tisch, mein Buch, meine Welt.



Es waren griechische Mythen, die sie aus dem Schlaf der Langeweile , den sie in der Schule schlief, herausrissen. An dem Tag wollte sie, im Fach Geschichte, einfach ihre Mathe-Hausaufgabe erledigen . Nur dieses eine Mal ihrer Lehrerin Freude zu machen und endlich im Unterricht etwas zu sagen war ihr Herzenswunsch, als sie von Ikarus und Herkules erfuhr. Seitdem war sie eine sehr interessierte Schülerin, die eigentlich gerne zuhörte und antwortete. Niemand führte ihre Begeisterung für das Fach Geschichte mit ihrer Vorliebe für Bücher zusammen, und so blieb sie noch ein wenig von der Gegenwart verschont.

Wieder eine neue Schule, schon die dritte Klasse und die dritte Schule in Folge, die sie wechselt und überall wird sie komisch angeschaut. Reden kann sie nicht, die Sprache gleicht einem Zickzack aus Worten, die für sie keine Bedeutung haben. Und Verben, die aus vielen Teilen einen bestimmten Sinn ergeben, für sie aber Fremdwörter sind. Überall um sie herum spielen lachende Gesichter, kleine Grüppchen spazieren auf dem Schulhof und in der Raucherecke drehen die Raucher mit den gelben Fingern die letzten Zigaretten.
Wo ist sie gelandet? Gute Frage, angesichts dessen, was in ihrer Seele schon seit Tagen rumort….!

„Diese „Kinder“ haben keine eigene Persönlichkeit, ihnen ist nichts heilig, nicht mal die geistige Überlegenheit von anderen Menschen, die sich noch dem Joch der „Integration“ beugen müssen! „
Sie schreibt das in ihr Tagebuch, das voll von solchen unerfreulichen Feststellungen ist und vielleicht bald beendet wird. Sie öffnet wieder eines der vielen Bücher, die sie ausgeliehen hat, und versucht sich in die Geschichte zu versetzen um etwas von der Schönheit der Sprache zu gewinnen….



Regentropfen, Kälte. Genau das hat sie empfunden, als sie das erste Mal die Schule wechselte und mit der Schule auch das Land, in dem sie zur dieser neuen Schule gehen sollte. Ihr Zuhause waren die Bücher. Überall und ewig waren sie ihre ständige Begleitung, Tröster in Not und eine Geborgenheitsecke. Aber jetzt musste sie sich durchkämpfen und behaupten, natürlich nicht in der Theorie…!

„ Das wird schon, glaube mir! Ich habe Deutsch auch nicht sofort gesprochen.“ – sagte ihre erste Freundin, die ihr Deutsch-Russisch Umgangssprache beibrachte. Aber ihre Freundin war fünf Jahre alt, als sie nach Deutschland kam und lernte die Sprache spielerisch und ohne Druck von Außen….!

„Ich wurde geschubst und beschimpft. Ich! Warum nur? Was habe ich diesen Menschen getan, dass sie mich so hassen?“ – diese Gedanken bringen mich noch um,…irgendwann, wenn die Zeit dafür reif sein wird….
Zerschnittene Fenster, zerbrochene Scheiben, nur Schwarz tragen, sich selbst in Frage stellen, verzweifeln, „Krieg und Frieden“ lesen, „Schwarzer Quadrat „ von Malewitsch anschauen, nicht mehr weiter wissen, einfach sich treiben lassen, Richtung wechseln, steigen, fallen, versagen…. Was ist zu Hause? Wo ist mein Zuhause?

Neue Freunde gewinnen, Kirschen essen, Bücher lesen, tanzen, einen Baum anpflanzen. Das alles bindet ganz gut ans Zuhause. Macht das Leben beständig, sicher, festgesetzt in bestimmte Rahmen, überschaubar, aber ist das mein Zuhause?


Der Flug ist schon gebucht, die Koffer stehen vor der Tür, aber ich will nicht wieder abreisen und neue Brücken in fremden Welten bauen. Ich will einfach aus dem Fenster schauen, die Regentropfen einfangen, das Buch auf der richtigen Seite aufschlagen und den Duft der alten Seiten einatmen.

Mehr Zuhause brauche ich nicht.

(August 2007 ) Bezirksjugendring Mittelfranken, Nürnberg. (Vorgestellt in September 2007)
----------------------
кому не лень, а кому и влом
21 Октября 2007 22:40      
rakuschka
читатель




Странно, может надо уто4нить, 4то я жду критики, 4тобы понять, 4то сделанно неверно?
Я не кусаюсь.
----------------------
кому не лень, а кому и влом
10 Ноября 2007 02:27      
qbYdp
читатель




За исключением нескольких очепяток, типа:
Цитата:
Nur dieses eine Mal ihrer Lehrerin Freude zu machen und endlich im Unterricht etwas zu sagen

(После «sagen» нехватает запятой.)
Цитата:
... und so blieb sie noch ein wenig von der Gegenwart verschont.

(«einwenig» пишется слитно.)
и т.п.
с точки зрения владения языком все в полном порядке - похвально.))

Касательно стилистики: моментами проскальзывает нелитературный (разговорный), но вполне терпимый жаргон, вроде «Mathe» вместо «Mathematik».
Мысли несколько урывисто изложены, что, правда, в определенных рамках тоже было бы допустимо. Здесь же это скорее - недостаток, ограничивающий возможности развития сюжета и почти лишающий его некой целосности/ динамики, которая обычно питает любопытство/ фантазию читателя так, что он - даже зная, чем должно закончится данное произведение - до самой развязки остается заинтригован общей картиной настолько, что просто не может не дочитать до конца.
Зато, помимо владения языком, на редкость удивляет выдержанность авторского стиля и, тем более, что - мало того, что очерк обращен к правельному повествовательному времени - так, он в нем безупречно и выдержан - от начала до конца ни единой погрешности, ни единого отступления. Особенно среди немецко-говорящей словесности это является одной из самых распостраненных и, казалось бы, безнадежных проблем. Аналогично обстоит дело и с пунктуацией.
Так что, в принципе, есть «инструмент» и есть потенциал - осталось только немного поработать над техникой.)))
----------------------
Сидят два чукчи у моря.
- Смотри, самолет полетел!
- Да-а-а! Hаверное правительственный.
- Hет.
- Почему?
- Мотоцикла впереди нету!
29 Ноября 2007 07:47      
qbYdp
читатель




Мимолетно перечитал еще раз и, все же, нашел одно отступление:
Цитата:
Genau das hat sie empfunden, als sie das erste Mal die Schule wechselte

должно быть «hatte empfunden» (Plusquamperfekt), а у тебя Perfekt.

Больше перечитывать не буду - а то, вдруг еще что-нибудь найду...
----------------------
Сидят два чукчи у моря.
- Смотри, самолет полетел!
- Да-а-а! Hаверное правительственный.
- Hет.
- Почему?
- Мотоцикла впереди нету!
29 Ноября 2007 12:08      
rakuschka
читатель




Цитата:
Мысли несколько урывисто изложены, что, правда, в определенных рамках тоже было бы допустимо. Здесь же это скорее - недостаток, ограничивающий возможности развития сюжета и почти лишающий его некой целосности/ динамики, которая обычно питает любопытство/ фантазию читателя так, что он - даже зная, чем должно закончится данное произведение - до самой развязки остается заинтригован общей картиной настолько, что просто не может не дочитать до конца.


У меня с русским не было проблем, но все у4ителя, и даже немецкие, советовали мне не увели4ивать свои и до того одромный предложения.. Нас4ет того, 4то я могла бы и контекста добавить и приукрасить.. -могла, но все ето писалось за неделю до сда4и етой темы в пе4ать.., да и если бы я все вставила, 4то я умышленно пропустила, тогда в конце вы бы не собрали косто4ки от моего на4ального стиля..
Я знала, 4то стиль сухой, мягко-говоря, ломкий, и без дополнений, рас4итанный скорее на людей, со мной ли4но знакомых, которые действительно знают, о 4ем ре4..
А для простого обывателя должно-было хватить и отрывков памяти..

Но, спасибо, у4ту.. попробую написать более широким диапозоном.. .
----------------------
кому не лень, а кому и влом
30 Ноября 2007 14:26      
qbYdp
читатель




rakuschka пишет:
У меня с русским не было проблем, но все у4ителя, и даже немецкие, советовали мне не увели4ивать свои и до того одромный предложения.. Нас4ет того, 4то я могла бы и контекста добавить и приукрасить.. -могла, но все ето писалось за неделю до сда4и етой темы в пе4ать.., да и если бы я все вставила, 4то я умышленно пропустила, тогда в конце вы бы не собрали косто4ки от моего на4ального стиля..
Я знала, 4то стиль сухой, мягко-говоря, ломкий, и без дополнений, рас4итанный скорее на людей, со мной ли4но знаком ...

Рад, что мой флуд оказался замечен и не совсем бесполезен.)))
----------------------
Сидят два чукчи у моря.
- Смотри, самолет полетел!
- Да-а-а! Hаверное правительственный.
- Hет.
- Почему?
- Мотоцикла впереди нету!
30 Ноября 2007 22:54      
 Страница   из 1    |  Показывать   на странице
Перейти в
© Stanislav Neuberger 2001-∞ · Служба поддержки