DRESDEN - „Ich geh vom Nordpol zum Südpol zu Fuß ...“ Der sportliche Inhalt des Gassenhauers von Frank Schöbel ist geradezu ein Spaziergang gegen die Herausforderung, der sich Frank Resagk stellte. Der Dresdner radelte mit Hänger nach Bischwind im Landkreis Coburg (Bayern) und wieder zurück, um eine für 50 Euro bei eBay ersteigerte Geschirrspülmaschine (Selbstabholung!) in seinen Besitz zu bringen.

„Da ich kein Auto habe, blieb mir nichts anderes übrig, als den Transport per Rad zu bewerkstelligen“, sagt der 49-Jährige. So brachte er nach 675 Kilometern, acht Tagen und fünf Kilogramm Gewichtsverlust den Spüler heil nach Dresden. „Ich hatte zwar die Route über Freiberg, Auerbach, Helmbrechts und Kulmbach ziemlich genau geplant“, meint Resagk, der - mit Luftmatratze und Schlafsack ausgerüstet - stets ein Nachtlager im Wald aufschlug, „aber habe mich mit den Bergen verschätzt. Mit Ausnahme von 40 Kilometer Maintal ging es nur durchs Gebirge.“

Täglich mussten mehrmals Höhendifferenzen zwischen 350 und 650 Metern bewältigt werden - auf der Rückfahrt mit 60 Kilogramm Zulast auf dem 25 Kilogramm schweren Hänger. Anstiege zwischen 15 und 20 Prozent waren keine Seltenheit. „Da ging nur: zehn Meter schieben, 20 Sekunden Pause“, schildert der trainierte Langläufer.

Unterwegs ereilten ihn drei Reifenpannen und ein gerissener Bowdenzug, schwere Gewitter, Magenprobleme, ins Nichts führende Radwege und Straßen, die plötzlich Autobahnen waren. Weil auf der Hinfahrt in Hundshübel bei Schneeberg abends der Fleischer schon geschlossen hatte, half ihm eine Familie mit Wurst aus Omas Vorräten aus. Auf dem Rückweg brachte er Oma eine Salami vorbei ...

„So einen Transport würde ich nächstes Jahr wieder machen“, sagt der arbeitslose Bergbauingenieur, der im Juni erst für seine Bekannte einen eBay-Spüler von Berlin nach Dresden radelte (fünf Tage). Resagk ist guter Hoffnung: „Sie braucht bald einen neuen Kühlschrank ...“ (Rie)

Supper ! Geiz ist Geil!

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